Chronik

Die Vorgeschichte um das Musikleben in Ichenhausen

Unter dem Namen Bürgerwehrkapelle ist ein Zusammenschluss musikfreudiger Bürger bereits im Jahr 1854 datiert. Dirigent war damals Alois Späth. Auch Lehrer Mayer machte sich in dieser Zeit sehr verdient. 1884 gründeten Ottmar Welz und Lehrer Mayerhofer eine Knabenkapelle. Aus dieser holte sich auch die Bürgerwehrkapelle unter Franz Gerner ihren Nachwuchs. Franz Gerner legte 1898 den Taktstock nieder. Sein Nachfolger wurde Karl Probst, der bereits 1901 wieder abtrat. An die Spitze trat nun Karl Eisele, der mehr als 20 Jahre die Kapelle betreute. Mit Beginn des Ersten Weltkrieges verstummte das frohe Musizieren in Ichenhausen, bis im Jahr 1921 Benefiziat Martin Wengenmayer junge Leute durch Th. Banholzer ausbilden ließ, die in der Folge zur alten Kapelle übertraten.

Man gelangt zu Höchstleitungen

Auf Anregung von Alfons Miller konstituierte sich nunmehr die Stadtkapelle, die in dem Dirigenten Alois Abenstein (1927-1934) ihren Neuaufschwung fand.

Gesamtbild der Kapelle im Jahr 1936 - Anlass Osterkonzert
Abbildung 1: Osterkonzert 1936

Unter Musikdirektor Georg Golias aus Ulm gelangte die Stadtkapelle schließlich zu Höchstleistungen, bis das Musikleben mit Beginn des Zweiten Weltkrieges abermals zum Erliegen kam. Als die Probenarbeit nach Kriegsende wieder aufgenommen wurde, fand sich in Musikmeister Broy ein Mann, der den Klangkörper zusammenfasste und schulte. Broys Nachfolge trat um 1950 Kapellmeister Anton Ulbrich aus Burgau an. Unter seiner Führung spielte sich die Stadtkapelle bis in die Höchststufe.

Gründung der Jugendblaskapelle Ichenhausen

1970 rief Bürgermeister Walfred Kuhn, mit Mitgliedern des Fanfarenzuges der Freiweilligen Feuerwehr, erneut eine Jugendblaskapelle ins Leben. Die Neugründung kam jedoch für die Stadtkapelle zu spät, die im Jahr 1971 ihren Spielbetrieb infolge Nachwuchsmangels einstellte. 1. Dirigent der Jugendblaskapelle war Johann Dreitz aus Burtenbach, dem bereits im Herbst 1972 Günther Enzler folgte. In den darauffolgenden Jahren stießen auch wieder einige alte Stadtkapellenmusiker zur Jugend. 1987 wurde die Umbenennung der Kapelle beschlossen und aus der Jugendblaskapelle wurde wieder die heutige Stadtkapelle, um an die alte Tradition anzuknüpfen.

Diese Tradition wird bis heute fortgesetzt

Günther Enzler legte zum Jahresende 1990 den Taktstock nieder. Seine Nachfolge trat Anfang 1991 Reiner Hammerschmidt an. Zum Leidwesen aller Beteiligten musste Hammerschmidt aus beruflichen Gründen bereits zum Jahresende 1991 sein Dirigentenamt wieder niederlegen. Mit Jahresbeginn 1992 von folgte Claudia Zeitler aus Gundremmingen. Damit stand erstmals eine Frau am Dirigentenpult der Stadtkapelle Ichenhausen, die sich mit ihren 20 Jahren eine große Aufgabe gesetzt hat. Im April 1993 kehrte Günther Enzler zurück ans Dirigentenpult. Nach erfolgreichen Jahren gab es dann zum Jahresende 2001 wieder einen Dirigentenwechsel. Günther Enzler übergab den Taktstock an seinen Trompeter und stellvertretenden Dirigenten Michael Hafner. Mit ihm stand für zwei Jahre erstmal ein Eigengewächs der Stadtkapelle am Dirigenten-Pult.

Im September 2003 übernahm Thomas Seitz die Kapelle. In dieser Zeit, auch aufgrund zahlreicher Neuzugänge aus der Jugend, spielte die Kapelle auf höchstem Niveau. Im  Juli 2005 erhielt die Stadtkapelle als Auszeichnung für besondere Verdienste um die Pflege des instrumentalen Musizierens und damit um die Förderung kulturellen Lebens die Pro-Musica-Plakette.

Bild der Pro-Musica-Plakette
Abbildung 2: Pro-Musica-Plakette

In dieser Zeit baute die Stadtkapelle Ichenhausen unter Ihrem 1.Vorstand Rainer Baumgartner nun auch ihr eigenes „Heim“ mit direkter Anbindung an die städtische Sing- und Musikschule. Thomas Seitz verließ 2010 den Verein. Darauf folgte eine kurze Übergangszeit bis im Februar 2011 eine Spielgemeinschaft mit dem Musikverein Ellzee gegründet. Aufgrund unzureichender Besetzung der beiden Kapellen in diversen Registern war dies eine optimale Lösung. Im Alltag heißt das nun, dass unter der musikalischen Leitung eines Dirigenten, seit 2011 Konstantin Eheim, zusammen im Probenraum in Ichenhausen geprobt wird. Auftritte und Konzerte werden gemeinsam gespielt und somit bei Bedarf gegenseitig ausgeholfen. Beide Vereine bleiben aber weiterhin eigenständig erhalten.